Familiäre Risikofaktoren

  • Unwissenheit gegenüber der Mediennutzung der Kinder
    Von den sich ständig weiterentwickelten Medienangebote überforderte Eltern, die die Medienaktivitäten ihrer Kinder nicht (mehr) nachvollziehen können, nicht wissen, was ihre Kinder spielen oder wo sie sich im Internet bewegen, wenig oder keine Kenntnisse über soziale Bekanntschaften ihrer Kinder im Internet haben oder sich ihrer Vorbildrolle als Eltern nicht bewusst sind
  • Hohe Streithäufigkeit wegen Medienkonsum
    Der Medienkonsum ist Streitpunkt Nummer eins in der Familie, die elterliche Regulation des Medienkonsums misslingt regelmäßig, zunehmende Verminderung der elterlichen Einflussnahme durch Verschlechterung der Eltern-Kind-Beziehung, Streit um Medienkonsum zur Vermeidung der Auseinandersetzung mit realweltlichen Problemen, z. B. unbewältigte Entwicklungsaufgaben, geringe Lebenszufriedenheit der Kinder, fehlende Zuwendung von Seiten der Eltern
  • Inkonsequente Medienerziehung
    Geringe Medienkompetenz der Eltern, Delegation bzw. Ablehnung medienerzieherischer Verantwortung, keine oder nur geringe medienerzieherische Orientierung, inkonsequente Regulierung des Medienkonsums der Kinder, fehlende positive Mediennutzungsanreize
  • Dauerhaft belastetes Familienklima
    Verursacht, z. B. durch soziale Benachteiligung bzw. Zugehörigkeit einer schwächeren sozialen Schicht, Überforderung von Ein-Eltern-Familien, fehlende Väter, unzureichende Zuwendung bzw. nur wenig Zeit für die Kinder, hohe Stressbelastung der Eltern (z. B. durch Trennung, berufliche Anforderungen oder Existenzsicherung)

Tipps für Eltern

  • Virtualität ist Realität
    Nehmen Sie die Mediennutzung Ihrer Kinder ernst und beschäftigen Sie sich mit der virtuellen Realität Ihres Kindes, je früher desto besser.
  • Außenansicht ist nicht gleich Innenansicht
    Spielen Sie selbst Computerspiele oder chatten Sie mal mit Ihrem Kind. Ihr Kind ist ein Experte in der medialen Kommunikationskultur Jugendlicher, nutzen Sie dieses Wissen und lernen Sie davon.
  • Vertrauensseligkeit entspricht Gleichgültigkeit
    Auch wenn Sie auf den kompetenten Medienumgang Ihres Kindes vertrauen, braucht Ihr Kind Hilfe zur Bewertung und Einschätzung von Medieninhalten, z. B. Computerspiele, Onlinedienste oder Webinhalte.
  • Handeln heißt verhandeln
    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Faszination des virtuellen Spielplatzes. Verhandeln Sie mit Ihrem Kind Regeln für einen nützlichen und maßvollen Medienkonsum und achten Sie anschließend auf die konsequente Einhaltung dieser Regeln.
  • Besser etwas bieten als verbieten
    Bieten Sie Ihrem Kind familiäre Freizeitmöglichkeiten als Alternative. Seien Sie Ihrem Kind ein gutes Vorbild in der Nutzung und Konsum von Medienangeboten. Bieten Sie Ihrem Kind eine Orientierung im Netz, Ihre Wertvorstellungen sind hier gefragt.
  • Informieren Sie sich und holen Sie sich Hilfe
    Informieren Sie sich über das Thema, z. B. mittels Onlineratgeber, wenden Sie sich an eine Erziehungsberatungsstelle oder eine spezialisierte Suchtberatung oder rufen Sie mich einfach an.