Cyber-Mobbing und Sexting in der Schule
Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Missbrauch personenbezogener digitaler Daten
Fortbildung | Workshop
Soziale Medien leben von ihren Nutzern, die miteinander interagieren, die in Beziehung treten. Wo sich Menschen sozial austauschen, entstehen immer auch gruppendynamische Effekte. Soziale Konflikte werden heute zunehmend über virtuelle Plattformen ausgetragen. Cyber-Mobbing ist mittlerweile ein alltägliches Phänomen, gerade an Schulen. Nicht selten ergibt sich eine Täter-Opfer-Konstellationen aus bestehenden Klassenverbänden. Die Auswirkungen von Mobbing unter Schülerinnen und Schülern beeinträchtigen nachhaltig das Klassenklima.
Im Unterschied zum herkömmlichen Mobbing, das sich in einem geschlossenen Kreis einer Gruppe vollzieht, können sich gezielte Angriffe auf eine Person in der Öffentlichkeit des Netzes wie ein digitaler Virus verbreiten, ohne Grenze von Zeit und Raum. Für die Opfer bedeutet das: Im Internet gibt es keine geschützten Räume, die Bedrohung ist persistent, die Akteure können anonym agieren, die digitale Schändung ist dokumentiert und kann sich in kürzester Zeit potenziell global verbreiten.
Das gilt auch für das Phänomen des „Sextings“. Dieser Begriff setzt sich aus „sex“ und „texting“ zusammen und bezeichnet den gegenseitigen Austausch persönlicher intimer Fotos oder Videos per Smartphone. Was als reizvolles frühpubertierendes „Intimspiel“ zwischen zwei Verliebten beginnt, mündet nicht selten in eine ungewollte Veröffentlichung der Bilder in der ganzen Schule und darüber hinaus. Die Bilder werden gegen den Willen der Betroffenen unter der Schülerschaft über soziale Netzwerke (z.B. WhatsApp) weiterverbreitet und mit entsprechenden Kommentaren versehen. Dieser Vorgang ist häufig der Beginn einer Odyssee für Betroffene, die sich nun den Cyberattacken ihrer Mitschüler/ -innen hilflos ausgeliefert sehen.
In dem Seminar werden die Funktionsweise, Varianten und Strategien von Cyberattacken erläutert. Für eine differenzierte Früherkennung werden wir besonders den Begriff „Cyber-Mobbing“ kritisch unter die Lupe nehmen und die Besonderheiten dieser Form des Mobbings herausarbeiten. Programme zur abgestuften Intervention werden diskutiert. Sie lernen Möglichkeiten zur Prävention kennen und anzuwenden. Hierzu werden Methoden ausführlich vorgestellt und ausprobiert.
Ein Angebot für Lehrkräfte, Sozialarbeiter* innen an Schulen und Schulpsycholog*innen