Medienbildung in der Grundschule

Medien be-deuten Kindern etwas

Fortbildung | Workshop

Die Nutzung elektronischer Medien von Kindern steigt im Grundschulalter qualitativ wie quantitativ rasant an. Neben dem klassischen Fernsehen kommen diverse Medienangebote hinzu: Vorlieben für Musik, Hörbücher, Radio, digitale Spielwelten und soziale Netzwerke. Vor allem das Smartphone wird hier zur Schaltzentrale des Medienalltags vieler Kinder. Spätestens in der dritten Klasse bringen die ersten Kinder ein Smartphone mit in die Schule, was nicht unproblematisch ist. Denn diese medienkonvergenten Geräte eröffnen einen Zugang auf alle gängigen Medienformate und -inhalte. Damit nehmen Smartphones schon sehr früh Einfluss auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder.

 

Digitale Medien sind heute fester Bestandteil des Aufwachsens in unserer Gesellschaft. Sie sind Vermittler von Normen und Werten. Kinder und Jugendliche werden heute mit und durch Medien sozialisiert. Dieser Prozess wird mit dem Begriff „Mediensozialisation“ beschrieben. Dieser Ansatz hat, anderes als die Medienwirkungsforschung, nicht den Medieninhalt, sondern den Mediennutzer im Fokus. Denn die Medienvorlieben hängen ganz wesentlich vom Entwicklungstand der Kinder ab. Damit ergibt sich eine entwicklungsabhängige individuelle Medienbiographie. Kinder sind nicht nur passive Medienkonsumenten, sondern sie wählen für sie entwicklungsrelevante Medienangebote aus: Medien be-deuten Kindern etwas!

 

Auf Grundlage einer entwicklungsorientierten Medienbildung wird in diesem Seminar ein altersspezifisches Curriculum für die medienpädagogische Arbeit mit Kindern in der Grundschule aufgefächert. Anhand eines Koordinatensystems werden die Herausforderungen einer umfassenden Medienbildung dargestellt und für die Schulentwicklung in diesem Bereich systematisch differenziert. Am Beispiel des Aufgabenbereiches „Jugendmedienschutz“ werden lebensweltorientierte Medienthemen wie Fernsehprogramme, digitale Spielwelten und Kommunikation über soziale Netzwerke aufgegriffen und diskutiert.

 

Praxisnahe Methoden aus aktuellen Modellprojekten zur Medienarbeit an Grundschulen werden exemplarisch vorgestellt. Angebote zur Lernsoftware, Kindersuchmaschinen, nicht kommerzielle E-Mail Accounts, soziale Netzwerke und Plattformen für Kinder im Netz werden vorgestellt. Dabei werden ausschließlich Anwendungen berücksichtigt, die kostenlos sind und technisch leicht in den Schullalltag integriert werden können. Der Workshop erweitert durch die vielfältigen praktischen Tipps die Handlungsmöglichkeiten der Teilnehmer/innen unmittelbar. Damit können die medienpädagogischen Ansätze schon am nächsten Tag in der Grundschule umgesetzt werden.

Ein Angebot für Lehrkräfte und Multiplikator*innen aus der Grundschule